Der Pride Month Juni steht dafür, sich für die Rechte der LGBTQIA+ Community stark zu machen. Während des Monats finden Paraden und Proteste statt, an jeder Ecke wehen Regenbogenfahnen, und sogar große Konzerne färben ihr Logo bunt. Wie es im Namen schon drin steckt, ist es Teil des Pride Months, stolz und selbstbewusst mit der eigenen Sexualität und Identität umzugehen. Um zu verstehen wieso, ist es wichtig zu wissen, wie er entstanden ist.
Das gesamte Statement findet ihr auf Fabians Instagramkanal
Stonewall-Proteste
Der Pride Month geht auf die Stonewall-Proteste in New York zurück. In der Nacht zwischen dem 27. und 28. Juni 1968 wurde in der Bar Stonewall Inn eine Polizeirazzia durchgeführt. Zu dieser Zeit war Homosexualität und unter anderem das Tragen von Kleidung abseits der stereotypischen Genderrollen strafbar. Die Polizeikräfte sind brutal gegen die Barbesucher*innen vorgegangen, die sich daraufhin geweigert haben, ihren Anweisungen nachzukommen. Dadurch wurde eine Demonstration vor der Bar ausgelöst, die vier Tage lang anhielt. Als Initiatorinnen der Proteste zählen die drei People of Color Marsha P. Johnson, Sylvia Rivera und Stormé Delarvarie.
Die Proteste zählen als Grundstein der LGBTQIA+ Bewegung und zeigen: Die Rechte für queere Menschen wurden sich hart erkämpft. Denn eine lange Zeit war es nicht möglich, sich stolz als homo-, bi-, trans- oder intersexueller Mensch in der Öffentlichkeit zu zeigen. Das ist der Grund, wieso jedes Jahr der Pride Month gefeiert wird. Genauer gesagt, feiert und kämpft die LGBTQIA+ Community das ganze Jahr um ihre Rechte, aber im Pride Month Juni ist das Thema auch außerhalb der Community präsent.
Und jetzt ist alles gut?
Natürlich und leider nicht. Auch heute kämpfen queere Menschen mit struktureller Stigmatisierung und jeder Menge Vorurteile. Zum Beispiel geben 40 % der trans Menschen an, am Arbeitsplatz Diskriminierung zu erfahren. Das kann sich beispielsweise darin äußern, dass Namensänderungen nicht angenommen werden. Solche verbale Aggressionen legen den Grundstein für Queerfeindlichkeiten, die im schlimmsten Fall in Gewalt enden: 2017 gab es in Deutschland 130 Straftaten gegen queere Menschen, die meisten davon waren Gewaltdelikte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um circa 20 % gestiegen. In den letzten Jahren nimmt aber die Akzeptanz der queeren Community zu, und weniger Menschen verurteilen zum Beispiel Homosexualität. Den Trend wollen wir beibehalten und uns dazu als Unternehmen positionieren.
Von links nach rechts: Kiri, Phenix, Saskia, Fabian
Was heißt das für uns bei soulbottles?
Wir haben uns dazu entschieden, zum Pride Month die soulbottle „Freie Liebe“ zu launchen, um auf die Rechte der LGBTQIA+ Community aufmerksam zu machen. Das Motiv zeigt Menschen, die mit den heteronormativen Standards brechen und zeigen, dass alle Menschen frei und selbstbewusst mit ihrer Sexualität umgehen dürfen. Vorausgesetzt natürlich, dass alle Beteiligten dazu in der Lage sind, ihr Einverständnis zu geben und das auch getan haben. Wir wollen außerdem unsere Ressourcen dazu nutzen, um Menschen aus der queeren Community selbst sprechen zu lassen. Denn es geht vor allem darum, dass ihre Sichtweisen gehört werden. Wir haben uns deswegen die Kooperationspartner*innen Kiri, Fabian, Phenix und Saskia mit ins Boot geholt, die auf unserem Instagramkanal erzählen, was freie Liebe für sie bedeutet.
Das gesamte Statement findet ihr auf Saskias Instagramkanal
Und sonst so?
Wer etwas im Außen verändern möchte, sollte bei sich selbst anfangen. Also wie sieht es in unseren eigenen Strukturen aus? Wir haben eine Arbeitsgruppe mit dem Titel „Exit Discrimination“ gegründet, in der wir uns mit verschiedenen Formen der Diskriminierung auseinandersetzen. Momentan arbeiten wir an einem Tool, das Diskriminierungserfahrungen sichtbar macht, um sie dann abbauen zu können. Falls ihr damit schon Erfahrung auf eurem Arbeitsplatz gemacht habt, freuen wir uns übrigens sehr über Tipps! Zudem organisiert unsere PKE-Rolle (Persönlichkeitsentwicklung) regelmäßige Workshopszu struktureller Diskriminierung wie Rassismus und Sexismus.
Ähnlich wie beim Thema Rassismus liegt noch ein weiter Weg vor uns, den wir gemeinsam als Unternehmen und insgesamt als Gesellschaft gehen wollen. Wir werden weiter zuhören, uns weiterbilden und in Zukunft vor allem auf Intersektionalität schauen, um gesellschaftspolitische Probleme gesamtheitlich anpacken zu können.
Quellen: