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black history month • antirassismus bei soulbottles

Bilder von Black Lives Matter Demos verschwinden aus der Öffentlichkeit, die Pandemie beherrscht die Medien – und auch bei uns ist es wieder stiller um das Thema Antirassismus geworden. Trotzdem wollen wir transparent bleiben: Wo stehen wir 2022? Was haben wir seit unserer Kampagne im vergangenen Jahr umgesetzt? Und vor allem: Was können wir in unserer Unternehmenskommunikation verbessern? Der Black History Month ist auch in diesem Jahr unser Anlass für eine ehrliche Bestandsaufnahme. 

Seit einigen Jahren beschäftigen wir uns damit, wie wir strukturellen Rassismus in unserer Organisation und Unternehmenskommunikation abbauen. Spätestens durch den Antirassismusworkshop mit Tupoka Ogette 2019 war uns allen eines bewusst: bye bye happyland. Und mit der Ermordung George Floyds durch einen Polizisten in den USA war der kollektive Schmerz und die Wut so laut wie nie. Darum nutzten wir im Black History Month 2021 unsere Ressourcen, um in Kooperation mit Tupoka weiter auf Rassismus aufmerksam zu machen. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung sind die politischen soulbottles „leave no one behind” und „bye bye happyland” entstanden. Als mehrheitlich weiß sozialisiertes Unternehmen sehen wir uns aber in der Verantwortung, jedes Jahr neu zu beurteilen, wo wir stehen, welches Potenzial wir haben und welche Fehler wir machen.

 Huch, hier sollte eigentlich ein Bild zu sehen sein. Das Foto zeigt unsere soulbottles

 Besondere Motive und eindrückliche Message: Diese Sonderkollektion liegt uns besonders am Herzen.

Und wir sind schon einige Schritte weitergekommen: Das reicht von Klopapier mit antirassistischen Motiven im Büro, über Guidelines zu antirassistischer Sprache bis hin zur Arbeitsgruppe „exitwhatexactly”, bestehend aus soulies. Für unser Trinkwasser- und Klimaschutzprojekt WASH’n’soul in Sambia haben wir einen Vertrag, den Code of Conduct, für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Partner*innen und Menschen vor Ort festgelegt. Ganz ausführlich beschreiben wir diese Fortschritte hier. Aber wir möchten weiter lernen. Darum haben wir dem Rassismus innerhalb des Unternehmens auch in diesem Jahr eine ehrliche Analyse angesagt. 

wir reflektieren: wo stehen wir ein jahr später?

Dafür drehen wir die Zeiger auf unserer rassismuskritischen Uhr zurück. Was wollten wir verbessern und haben wir es erreicht?

  • Alle an Board? Wir haben gelernt: Antirassismus können wir bei soulbottles nur dann erreichen, wenn alle im Boot sitzen. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Diskriminierung keinen Platz bei Meetings, am Schreibtisch und in den Köpfen hat. Daher haben wir uns auch vor einem Jahr vorgenommen, unsere diskriminierungssensible Unternehmenskultur weiter auszubauen. Das wollten wir beispielsweise umsetzen, indem wir häufiger alle soulies zu Update-Meetings einladen, um den aktuellen Stand und Pläne zu teilen. Haben wir das umgesetzt? Aktuell ist ein Lunch & Learn zu unseren internen Guidelines zu antidiskriminierender Sprache geplant. Und auch Workshops wie mit Tupoka wollen wir weiterhin anbieten. Dazu ist jetzt beispielsweise ein Training zu Themen wie diversity und non-discrimination im Hiring und Intersektionalität in der Pipeline.

  • Projekte und Kooperationen: Wir wollen, dass unsere externen Projekte und Partner*innen zu uns passen. Darum hatten wir uns letztes Jahr vorgenommen, unseren Code of Conduct bei der Auswahl stärker miteinzubeziehen. Klar ist: Wir vermeiden die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die sich rassistisch verhalten. Vor allem ist Antidiskriminierung aber auch bei unserer täglichen Arbeit ein Thema. Denn auch wir sind uns intern nicht immer einig und unsere Sprache ist nicht immer diskriminierungsfrei. Aber es gelingt besser, wenn wir offen darüber sprechen und Missstände ansprechen. Als einer soulie zum Beispiel White Saviorism in unserer Außenkommunikation auffiel, sprach sie das an und setzte im Anschluss eine Guideline zur Vermeidung auf. 

  • Wir supporten: Nach wie vor gibt es Ansprechpartner*innen, an die wir soulies uns wenden können, wenn wir Rassismus und Diskriminierung erfahren oder einfach generell Support brauchen. Wir haben aber nach einer Lösung gesucht, mit der sich jede*r sicher fühlt, erlebten Rassismus im Arbeitsalltag anzusprechen und damit alle unsere Angebote auf dem Schirm haben. Zum einen haben wir deshalb die Rolle Awareness geschaffen. Diese Person ist interne*r Ansprechpartner*in bei Diskriminierungserfahrungen. Sie ist offen für alle Fragen rund um Antidiskriminierung und entwickelt Strategien, wie wir als Organisation diskriminierungsfreier werden können. Die Position wird bald besetzt – yeah! Es besteht auch das Angebot für BIPoC soulies, dem Safespace von tbd beizutreten. Unsere soulies mit Sprachbarriere versuchen wir im Alltag zu unterstützen. Unser Shift Support in der Logistik ist aber sogar explizit damit beauftragt worden. Um sie stärker miteinzubeziehen, haben sie auch mehr Verantwortung bekommen. Sprachliche Barrieren wollen wir außerdem überwinden, indem es beim Personal Relations Meeting (alles rund um interne Beziehungen) eine*n Dolmetscher*in gibt und die Personalverwaltung wichtige Mails übersetzt. Bald steht außerdem auch eine neue Runde Sprachkurse an, die von uns angeboten werden.

 

Huch, hier müsste eigentlich ein Bild erscheinen. Zu sehen sind zwei BIPoC, links ein rauchender Mann, rechts eine Frau in der Totale.

 „Black in Berlin” ist ein Fotoprojekt von Yero Adugna Eticha, das der Sichtbarkeit und Hörbarkeit Schwarzer Menschen in Berlin Raum gibt.

was sich sonst noch getan hat

  • Unsere Arbeitsgruppe zu Antidiskriminierung stellt gerade eine knackige Übersicht für neue soulies über die gängigsten -Ismen zusammen, um den Einstieg bei uns und die Auseinandersetzung mit Antidiskriminierung zu erleichtern. Eine ziemlich ausführliche Version (36 Seiten *hust*) gibts schon. Generell arbeiten unsere Arbeitsgruppen-soulies daran, Wissen möglichst niedrigschwellig zur Verfügung zu stellen und Antidiskriminierung strukturell zu verankern.
  • Beim soulincubator, unserem Förderprogramm für Sozialunternehmen gegen die Plastikkrise, wird besonders auf Diversity geachtet: Bei der Auswahl der Startups ist es eines der berücksichtigten Kriterien. Weil das Programm durch EU-Mittel gefördert wird, sollen möglichst auch ebenso viele weiblich wie männlich gelesene Personen dabei sein.
  • Alles in allem lag unser Fokus im vergangenen Jahr allerdings sehr auf Antisexismus: Wir hatten dazu einen großen gemeinsamen Workshop und zusätzlich eine speziell dafür bestimmtes internes Meeting. Dadurch, und durch die Corona-Lage, hat sich aber in Bezug auf Antidiskriminierung nicht so viel getan, wie wir uns gewünscht haben. 

rassismus ist überall

Trotzdem: Wir müssen und wollen nach wie vor weiter über Diskriminierung reden und dem Thema Raum bieten. Eine Studie aus 2020 zeigt, dass über 97 % aller Befragten in den vorangegangenen 2 Jahren antischwarzen Rassismus im Alltag in Deutschland erlebt haben. Das sind fast alle und das macht uns echt betroffen. Auch in der Schule und dem Studium berichten zwei Drittel von rassistischen Beleidigungen durch Mitschüler*innen oder Kommiliton*innen. Wir fragen uns: Was hat sich seit der großen Black-Lives-Matter-Bewegung getan?

Wir haben jemanden gefragt, der sich mit seiner Arbeit genau dieser Frage widmet. Yero Adugna Eticha ist Fotograf. Er lebt in Berlin und ist in Äthiopien aufgewachsen. Für ihn hat sich mit Black Lives Matter viel verändert: „Ich war bei einer Demo auf dem Alexanderplatz und es war das erste Mal, dass ich so viele Afrodeutsche auf einmal gesehen habe. Ich hab gemerkt: Wir sind viele und wir sind nicht allein.” Und das inspirierte ihn zu seinem Fotoprojekt „Black in Berlin”, mit dem er die Geschichten und Perspektiven Afro- und Schwarzer Deutscher porträtiert. Er glaubt, dass die Bewegung für einzelne etwas verändert hat, aber nicht für die große Masse: „Es ist zwar sichtbar, dass zum Beispiel Werbungen großer Unternehmen diverser geworden sind. Aber sie nutzen den Trend nur, bis er irgendwann wieder vorbei geht.“ Er hat das Gefühl, dass es oft eben nur darum geht: Trends. 

 Huch, hier sollte eigentlich ein Bild zu sehen sein. Das Foto zeigt einen jungen BIPoC-Mann im Porträt.

 Das Gefühl haben, die Menschen zu kennen – das möchte Yero mit seinen Fotos bewirken.

wir wollen weiterlernen

Yero macht mit seinem Fotoprojekt „Black in Berlin” Afro- und Schwarze Menschen, die in Berlin leben, sichtbar. Er will bewirken, dass Menschen das Gefühl haben, die porträtierten Personen zu kennen – und damit vielleicht auch Berührungsängste zu verlieren. Deswegen zeigt er seine Arbeit überall: in Cafés, im Bundestag, in Ausstellungen. Er will offen sein für unterschiedliche Menschen und Kulturen. Und das auch bei Menschen bewirken, die seine Fotos sehen. 

Diese Offenheit wünscht er sich auch von Unternehmen wie unserem: Er rät uns, offen unterschiedlichste Dinge zu zeigen: von ghanaischer Küche bei der Firmenfeier bis hin zu Schwarzen Menschen auf unseren Fotos. Kurz gesagt – sich einfach damit auseinandersetzen. Ihn selbst hat sein Projekt auch offener gemacht: Indem er die Welt in seinem Studio hatte, bewegte er sich aus seiner eigenen Bubble heraus.

Ja, wir sind stolz auf unsere Fortschritte und es fühlt sich gut an, aktiv gegen Diskriminierung inner- und außerhalb unseres Unternehmens vorzugehen. Aber wir wissen: Wir können und müssen noch weiterkommen, weiterlernen und den Prozess nie als beendet betrachten. Kein Unternehmen ist perfekt und wir sind es garantiert auch nicht. Aber wir wollen transparent bleiben und euch auf dem Laufenden halten.

 Huch, hier sollte eigentlich ein Bild zu sehen sein. Die Fotos zeigen zwei BIPoC-Frauen, links ihren Kopf von hinten, rechts auf einem Stuhl sitzend und in die Kamera blickend.

 Seine Fotos zeigt Yero überall: vom Café bis in den Bundestag.

let’s go: jede*r kann was tun

Informiert euch. Yero findet, dass sich jede*r über Rassismus schlau machen kann, so wie man sich auch über ein Land informiert, in das man in den Urlaub reist. Er freut sich, wenn Menschen Schwarze Künstler*innen und Aktivist*innen unterstützen und wertschätzen. So sehen wir das auch: Jede*r kann immer dazulernen, wissbegierig und offen bleiben. Um euch direkt ein paar Anlaufstellen zu bieten, haben wir hier Yeros und unsere Empfehlungen zur eigenen Weiterbildung zusammengetragen.

 

Künstler*innen:

 

Medien: