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Jäger des fairen Gummis

Ich lande spätabends in Colombo. Der Schweiß tropft mir von der Stirn, als ich meine Koffer vom Gepäckband hebe. Ich bin umgeben von australischen Touristen, die zum Surfen gekommen sind und eben genauso aussehen wie man sich australische surfer boys und surfer girls vorstellt. Aber ich bin nicht zum Surfen hier. Ich habe eine Mission. Ich will den Ursprung finden…

Flashback. Fünf Jahre früher.

„Wir wollen eine Trinkflasche machen ohne Plastik. Wirklich komplett ohne Plastik! Auch die Dichtung”, sage ich. Die Person am andere Ende des Telefons lacht mich aus.
Fast alle Trinkflaschen auf dem Markt verwenden Silikon für ihre Dichtungen. Und mir wird von allen Seiten gesagt, dass es ohne nicht geht. Auch Dichtungen, die mit der Bezeichnung Naturkautschuk verkauft werden, bestehen oft bis zu 70% aus künstlichen Elastomeren. Also Plastik.

Doch nach langer Recherche finden wir endlich eine Firma, die für uns eine Gummidichtung nach unseren Vorstellungen herstellt. Eine eigene soulbottles Mischung – keine Weichmacher, keine künstlichen Elastomere. Alles Natur, gefertigt in Deutschland (und auch noch in tollen Farben). Ein erster Erfolg.

Wir wissen allerdings noch nicht, wo der Hersteller seine Rohstoffe herbekommt. In der Produktion wird Rohmaterial aus verschiedenen Herkunftsländern verwendet. Naturkautschuk geht auf dem Weltmarkt durch die Hände großer Händler, Importeure und Exporteure, das macht die Recherche nach Arbeitsbedingungen erheblich schwerer.

Kautschuk ist kein unumstrittenes Material. Klar. im Gegensatz zu Plastik wächst es nach, aber nicht jede Produktion ist ökologisch. Monokulturen und Regenwaldabholzung gibt es leider auch im Gummibusiness.

Als Kleinstabhnehmer fehlen uns in der Anfangszeit die Umsätze, um selbst die Rohmaterialien zu bestellen.

Doch soulbottles wächst und wächst. In den nächsten fünf Jahren verkaufen wir fast eine halbe Millionen Stück. Wir lassen nicht locker: Als Johanna 2014 bei uns den Einkauf übernimmt, stößt sie das Projekt „Fair Rubber” an. Das dann an ihren Nachfolger übergeht. Und jetzt – nach über zwei Jahren Arbeit, recherchieren, telefonieren, verhandeln und produzieren – sind wir soweit: eine Palette Rohmaterial wird aus Sri Lanka nach Hamburg geschifft. Fair Rubber zertifiziertes Rohmaterial. Das bedeutet: Den Bauern wird mehr für das Rohmaterial gezahlt, als üblich und es werden Programme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen finanziert. Aber wie fair ist das wirklich?

 

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Das will ich herausfinden. Und deswegen stehe ich jetzt am Flughafen und treffe gleich Georg, den anderen soulbottles Gründer. Zusammen fahren wir los.

Nach drei Stunden über holprige Straßen sind wir quasi mitten im Dschungel. Ein paar Dächer erscheinen im Grünen. Wir sind da.

soulbottles-fairrubber-kautschukwald

Wir werden super herzlich empfangen und durch die Fabrik und die Plantagen geführt. Die Anlage gibt es schon seit 1917 und wurde ursprünglich von den Schotten gebaut. Seitdem ist sie gewachsen und gehört mittlerweile einem Unternehmer aus Sri Lanka, der neben wirtschaftlichen auch soziale Ziele verfolgt. Die Firma hat den Anspruch, Gummi für alle Lebenslagen zu produzieren und gleichzeitig die Lebenssituation in der Region zu verbessern.

In Sri Lanka herrschte bis 2009 Bürgerkrieg und die Folgen davon sind immer noch spürbar (vor allem im Norden, dort wo die meisten Surfer*innen nicht hingehen). Die Gummifabrik war in dieser Zeit für die Angestellten ein Faktor für Stabilität und finanzielle Sicherheit. Immerhin 101 Jahre steht sie schon dort. Ich spüre den Stolz, als ich mit den Mitarbeiter*innen spreche, die mir die verschiedenen Teile der Produktion erklären.

Der erste Arbeitsschritt in der Produktion ist tatsächlich die Gummibäume anzuschneiden und den weißen Latexsaft zu „ernten”. Nur wenige Gramm bekommt man pro Baum, pro Schnitt. Zweimal täglich wird jeder Baum angeschnitten.

soulbottles-fairrubber-Plantage

Die gesammelte Rohmasse wird dann zur Fabrik gebracht und mit gewaschen, vulkanisiert (so heißt das, wenn Rohkautschuk in Gummi umgewandelt wird), zerteilt, wieder zusammengebacken, wieder geteilt, mit Fließbändern rauf- und wieder runtergefahren und am Ende in eine Form gebracht, die aussieht wie ein überdimensionierter Streuselkuchen:

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Der wird dann nach Deutschland geschifft und danach werden da unsere Gummidichtungen draus.

Weil bewegte Bilder mehr Spaß machen, haben wir in der Fabrik und auf der Plantage etwas gefilmt und das Ganze für euch zusammengestellt:

 

 

Wir sind viele Stunden vor Ort, besuchen mehrere Bauern, werden viel zu Tee eingeladen (ihr erinnert euch: Ceylon!) und bekommen sogar noch ein bisschen Musik zu hören. Die Sprachbarriere ist zwar da, aber am Ende haben wir docheinen ganz guten Einblick in das Leben und die Arbeitswelt vor Ort. Und dann: holpern wir wieder über die Straßen aus dem Dschungel...

Wir sind super glücklich, verkünden zu dürfen, dass alle soulbottles Gummi Dichtungsringe ab dem 1.6.2018 aus FAIR RUBBER zertifizierten Gummi hergestellt werden.
Damit supporten wir bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung für alle Beteiligten und eine nachhaltige Wirtschaft (weil Gummi wächst nach, Plastik nicht) insgesamt. Ohne euren Support über all die Jahre hätten wir das nicht geschafft. An alle dafür: Danke!

 

¹ Flüge haben wir kompensiert, das geht super einfach mit unserem Partner MyClimate.