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Kommen New Work Unternehmen besser mit der Corona-Krise klar?

Wie gehen New Work Unternehmen mit der Krisensituationen um? Mit Solidarität, Dezentralität und verteilten Entscheidungen. Auch während der Corona-Pandemie können wir schnell und flexibel agieren und jede Menge lernen, was auch nach der Krise noch nützlich ist. 

 

Was ist eigentlich New Work?

Zugegeben New Work ist ein ziemlich schwammiger Begriff, der gerade ziemlich häufig durch das Internet geistert. Generell bezeichnet er eine Arbeitsweise, die Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe in den Fokus rückt. Konkret für uns bedeutet das: Wir sind ein  Purpose Unternehmen, das seinen eigenen Mitarbeiter*innen gehört. Wir nutzen die Form der Holakratie, also haben wir keine Manager*innen oder Chef*innen, die uns sagen was wir tun sollen, sondern arbeiten selbstorganisiert. Zudem werden Entscheidungen gemeinsam per integrativer Entscheidungsmethode getroffen. Durch Gewaltfreie Kommunikation lernen wir Spannungen direkt anzusprechen und an ihnen zu wachsen.

Unsere Freund*innen von einhorn stellen nicht nur faire und nachhaltige Kondome und Periodenprodukte her, sondern arbeiten genau wie wir als Purpose Unternehmen, mit Holakratie und Gewaltfreier Kommunikation. Elena Weidemann von einhorn, die den Account einhorn.period und politische Petitionen vorantreibt, und Patrick Boadu, Leadlink des Kommunikation, Marketing und Sales Teams und einer der Geschäftsführer von soulbottles, haben sich zu diesem Thema ausgetauscht. Hier kommt die Zusammenfassung des Instagram Live-Videos.

 

 

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Der Corona-Moment

Irgendwann vor ein paar Wochen war da dieser Corona-Moment. Der Punkt ab dem man wusste: Jetzt wird es ernst. Für einhorn wurde das Anfang März so richtig deutlich. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, die normalerweise Pakete für die Händler*innen packt und verschickt, hat zum Schutz der Mitarbeitenden ihre Arbeit eingestellt.

Für soulbottles gab es zwei Corona-Momente: Im Januar hat der chinesische Produzent unserer soulbottles aus Edelstahl die Produktion kurzfristig eingestellt und wir mussten unsere Jahresplanung nochmal überdenken. Der zweite Corona-Moment, diesmal bei uns im Head Quarter in Berlin, kam ein paar Tage vor den offiziellen Ansagen der Regierung. Einerseits wollen wir die Gesellschaft möglichst gut vor der Ausbreitung des Virus schützen, andererseits wollen wir unserer Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber gerecht werden. Deswegen sind bei soulbottles alle Mitarbeitende, für die es möglich ist, seit dem 13.03. im Home Office.

 

First Aid: Schnelles Krisenmanagement

Als Social Business übernimmt man Verantwortung, die über die eigenen wirtschaftlichen Interessen hinaus gehen. Um weiterhin fair gegenüber unseren Mitmenschen, unserer Umwelt und Mitarbeitenden zu handeln, haben wir möglichst schnell folgende Dinge umgesetzt:

 

Social Distancing durch Home Office. Alle Mitarbeitende, die von zu Hause aus arbeiten können, kommen momentan weder ins soulbottle noch ins einhorn Head Quarter. So kann man das Infektionsrisiko innerhalb des Unternehmens minimieren und trägt dazu bei, Menschenmassen in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu entzerren. Unsere Logistikteams wurden in kleine Gruppen aufgeteilt, die separat voneinander arbeiten können. Die einhörner haben spontan selbst das Packen und Schicken ihrer Produkte übernommen. 

Corona-Task-Force. Ein Teil von Holakratie ist, dass jede Aufgabe einer Person oder einem bestimmten Team zugeordnet ist. Das Team wird so zusammengesetzt, dass möglichst viel Wissen über die Aufgabe vereint ist und Entscheidungen dort getroffen werden, wo die meiste Fachkompetenz liegt. Als holakratisches Unternehmen liegt es also nahe eine Corona-Task-Force zu bilden. In den Task-Forces von einhorn und soulbottles sind Menschen aus verschiedenen Bereichen der Unternehmen vereint und sammeln Informationen, werten sie aus und leiten daraus Maßnahmen ab. Die Informationen sind für alle im Unternehmen frei zugänglich und die Maßnahmen werden als Vorschlag im Unternehmen eingebracht. Dieser wird dann per integrativer Entscheidung angenommen oder abgelehnt. Neben der Ausarbeitung von Maßnahmen ist die Task-Force auch direkte Ansprechpartnerin für alle Fragen, Unsicherheiten und Ängste. 

Lieferkette sichern. Um als Unternehmen überleben zu können, ist es natürlich notwendig, dass man weiterhin produzieren kann. Glücklicherweise sind bei den Lieferant*innen von einhorn und soulbottles die Ausfälle aufgrund von Krankheit so niedrig, dass wir problemlos weiterarbeiten können. Hier profitieren wir übrigens sehr von unserem engen und persönlichen Kontakt zu unseren Partner*innen.

Empathie geben. In dieser Zeit müssen wir vor allem eines: Gemeinsam Unsicherheiten aushalten. Und damit Raum für diese Unsicherheiten da ist, ist es wichtig bestimmte Formate dafür zu schaffen. Da einhorn und soulbottles auch schon vorher mit Gewaltfreier Kommunikation gearbeitet haben, gibt es dafür bereits eine gute Grundlage. Bei soulbottles gibt es zu dem monatlich wiederkehrenden Personal Relations Meeting (früher hieß es noch „Clearing the Air"-Meeting, mehr Infos findest du hier) zusätzliche Begegnungsräume, in denen alle Mitarbeitende per Video-Chat teilen können, wie es ihnen geht und wie sie mit der momentanen Situation umgehen. 

 

Langfristig Sicherheit schaffen

Nach dem ersten Schock und den ersten Maßnahmen kam schnell die Frag auf: Wie gehts eigentlich weiter? 

Elena von einhorn hat so schön gesagt: „Sex haben die Menschen immer, in Krisen wahrscheinlich noch mehr als sonst. Und menstruieren müssen sie auch immer.” Große wirtschaftliche Verluste muss einhorn also wahrscheinlich nicht in Kauf nehmen, eine große Unsicherheit bleibt trotzdem. 

soulbottles macht vor allem die Schließung von kleinen Läden zu schaffen, denn der Einzelhandel ist einer unserer Hauptvertriebswege. Also mussten wir schnell eine Möglichkeit finden wie soulbottles die Krise überleben kann. Da wir uns als Unternehmen selbst gehören, ist der Abbau von Stellen, um Kosten zu sparen, die letzte Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen. We’re all in this together – wir wollen gemeinsam und solidarisch durch diese Krise gehen, damit wir weiterhin an den Projekten arbeiten können, die uns wichtig sind. 

 

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Dafür haben wir Kurzarbeit beantragt und informieren uns momentan darüber, einen Kredit aufzunehmen. Zusätzlich haben die wundervollen Menschen der Personalverwaltung einen Weg gefunden, der für uns alle passt: Für den Monat März konnten wir auf freiwilliger Basis Lohn stunden. Das bedeutet, dass ein selbstgewählter Teil des Gehaltes nicht ausgezahlt wurde. Sobald die Krisensituation überwunden ist, werden die Lohnanteile zurück gezahlt. Auf diese Art konnte jede*r so viel geben, wie es ihr*m möglich war, ohne in große finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Gleichzeitig haben wir als Firma Handlungsspielraum gewonnen und haben ein Sicherheitspolster für die nächsten Monate.

 

Hat uns New Work geholfen?

Durch die New Work Arbeitsweise von einhorn und soulbottles haben wir in den letzten Jahren vieles eingeübt, was wir jetzt weiter anwenden konnten: 

 

Selbstorganisiertes und dezentrales Arbeiten im Home Office war auch vorher schon möglich bei uns. Natürlich mussten wir das in den letzten Wochen noch ausbauen und verfeinern, aber die Grundstrukturen waren schon da.

Zuständigkeiten festlegen. In einer Holakratie ist es normal, dass Aufgaben erkannt, beschrieben und jemandem zugeteilt werden. Und zwar der Person oder dem Team,  sich am besten damit auskennt und nicht zwingend dem CEO, der*m Manager*in oder den Geschäftsführer*innen. Es gab also schon einen eingeübten Prozess dafür, die Task-Force zu bilden.

Agiles Handeln. Dank der flachen Hierarchien kann die Task-Force jetzt schnell auf die sich ständig verändernde Situation reagieren.

Gemeinschaftliche Entscheidungen treffen. Gerade in einer Krisensituation ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und sich niemand übergangen fühlt. In einer New Work Umgebung ist Platz dafür, Entscheidungen zu hinterfragen und neue Vorschläge zu machen.

Empathie und Vertrauen haben. Damit man sich gegenseitig Empathie geben kann und Vertrauen zueinander aufbauen kann, ist es vor allem wichtig Konflikte offen ansprechen zu können. Das war durch Gewaltfreie Kommunikation vorher schon möglich und jetzt noch mehr gefragt. 


Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen – Kommen New Work Unternehmen besser mit der Corona-Krise klar? – Unsere schon vorhandene Unternehmensstruktur und -kultur erleichtert uns momentan auf jeden Fall das Krisenmanagement. Werte wie Selbstmanagement, Dezentralität und Solidarität wurden schon vorher durch Self-Ownership, Holakratie und Gewaltfreie Kommunikation gefördert und die können wir jetzt besonders gut anwenden und ausbauen.

 

Was wollen wir auch nach der Krise beibehalten?

Während des Live-Streams habt ihr uns gefragt, ob wir aus der Situation schon etwas gelernt haben, was wir auch nach der Krise noch anwenden wollen. Und wir wollen auch gar nicht die negativen Folgen des Virus kleinreden, aber aus jeder schwierigen Situation kann man etwas lernen.

 

Noch offener Kommunizieren. In der angespannten Krisensituation plus Home Office merkt man noch schneller als sonst, wo es unter der Oberfläche brodelt. Also tief durchatmen und gewaltfrei über Video-Chat streiten und die Offenheit auch nach der Krise beibehalten. 

Bleibt in Kontakt. Wir merken gerade, dass unser enger Kontakt und freundschaftlicher Umgang mit Lieferant*innen, Händler*innen und Partner*innen auf beiden Seiten viele Unsicherheiten vermeiden kann – das wollen wir nicht mehr missen. 

Email statt Meeting. Im Home Office merkt man recht schnell: Sachen die man vorher in einem Meeting besprochen hätte, lassen sich erstaunlich oft über Emails regeln. Noch mehr Tipps fürs Arbeiten im Home Office gibt es hier

Produktive Meetings. Holakratie gibt sehr klare Meetingstrukturen vor, damit man nicht in ewigen Feedback-Schleifen feststeckt. Hier gibt uns das Home Office nochmal Gelegenheit, diese Struktur zu beherzigen. Über Video-Chat ist die Versuchung nämlich noch größer, sich ablenken zu lassen und jeder schaut nochmal genau nach, wo man Meetings noch produktiver gestalten kann.

 

Hier schreibt übrigens meine Kollegin Clara über neue Blickwinkel auf die Corona-Krise, die auch über den unternehmerischen Horizont hinaus gehen. In diesem Sinne hoffen wir, dass wir euch zeigen konnten, dass es normal ist Ängste und Sorgen zu haben und dass es für diese auch Lösungen gibt.