
Vom Altglas zur Trinkflasche
Habt ihr euch schon Mal gefragt, aus was Glas eigentlich genau besteht? Und wie aus Altglas, das wir in den Container werfen, neue Flaschen entstehen - zum Beispiel unsere soulbottles? Fakten zum Material Glas, Recycling und unserer Produktion gibt es hier.
Aus was besteht eigentlich Glas?
Dass Glas durch Recycling neues Leben eingehaucht werden kann, ist bekannt. Aber welche Rohstoffe werden da eigentlich recycelt? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt unzählige verschiedene Glassorten, die für unfassbar viele Zwecke genutzt werden können. Am häufigsten kommen wir im Alltag mit Kalk-Natron-Glas in Kontakt, daraus werden zum Beispiel Trinkgläser und Flaschen gemacht. Um Kalk-Natron-Glas herzustellen, werden Quarzsand, Natriumcarbonat und Kalk gemischt und bei über 1200 °C zusammengeschmolzen. Aus der heißen Rohmasse kann dann so ziemlich alles geformt werden, was man sich so vorstellen kann.
Und was sind die positiven Eigenschaften von Glas?
Glas besteht in den allermeisten Fällen aus natürlichen Rohstoffen, die die Umwelt nicht mit giftigen Stoffen belasten. Und das Endergebnis kann so einiges, denn Glas:
- ist geruchlos
- ist geschmacksneutral
- geht keine Wechselwirkungen mit anderen Stoffen ein
- ist hitzebeständig,also lässt sich leicht hygienisch reinigen
Das bedeutet, dass in Glas aufbewahrte Lebensmittel einerseits gegen Schadstoffe geschützt sind und zum anderen, dass Glas keine Gerüche und Geschmäcker annimmt. Also egal, wie oft du Tee, Smoothies oder Saft aus deiner soulbottle trinkst, nach einer ordentlichen Reinigung ist sie wieder neutral wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
Glas und Recycling: Zu 100 % möglich
Außerdem hat dieses schöne Material noch eine weitere, unfassbar tolle Eigenschaft: Es ist komplett recyclebar. Und das nicht nur theoretisch, sondern es gibt bereits einen etablierten und gut funktionierenden Prozess zum Recycling von Glas in Deutschland. Durch das Sammeln und Aufbereiten von Altglas stellen Scherben eine wichtige Ressource dar. Scherben brauchen weniger Hitze, um eingeschmolzen zu werden, im Vergleich zu „neuem” Glas aus Quarzsand,Natriumcarbonat und Kalk. So wird jede Menge Energie eingespart. Wenn der Inhalt eines Schmelzofens aus 99 Prozent neuen Rohstoffen und aus einem Prozent Scherben besteht, sinkt der Energiebedarf schon um 0,2 bis 0,3 Prozent. Bei einem Anteil von 80 Prozent Scherben sind das circa 20 Prozent Energieersparnis.
Glas-Recycling spart also Ressourcen, Energie und umgeht die Frage, wo eventueller Glasmüll entsorgt werden müsste. Außerdem entstehen bei dem Recyclingprozess kaum Qualitätsverluste, anders als bei vielen Plastiksorten: Glasscherben können oft nochmal genau zu dem verarbeitet werden, was sie vorher einmal waren.
Und weil bestimmt 80 Prozent unser aller Allgemeinbildung von der Sendung mit der Maus kommen, gibt es hier ein Video, das die einzelnen Schritte des Recyclings von Glas sehr anschaulich erklärt.
Vom Altglas zur soulbottle und zurück
Wegen all der aufgeführten Gründe ist es also nicht besonders verwunderlich, dass unsere soulbottle aus Glas ist. Und am Produktionsprozess tüfteln wir ständig weiter! Den Recycling-Anteil konnten wir in den letzten Jahren stetig erhöhen. Eine soulbottle besteht mittlerweile aus 60 bis 80 Prozent Altglas. Dadurch kann es übrigens Mal passieren, dass das Glas nicht perfekt glatt ist, sondern eine Schliere enthält. Das nehmen wir aber gerne in Kauf, wenn wir damit unseren Planeten schützen – umweltbedingte künstlerische Freiheit sozusagen.
Und wenn eine soulbottle kaputt geht, kann sie ganz einfach zurück in den Glas-Recycling-Kreislauf. Den Deckel kann man mit ein paar Handgriffen abmontieren und die Scherben in den Altglascontainer werfen. Die Farbe löst sich beim Einschmelzen und die Scherben können sich dann neuen Glasabenteuern stellen. Den abmontieren Deckel kannst du einfach behalten und fix eine Ersatzflasche nachbestellen.
Sind Verpackungen aus Glas immer besser?
Wir wünschten, wir hätten darauf eine einfach und eindeutige Antwort. Und dass, wenn sich diese eine Antwort jede*r zu Herzen nehmen würde, das Plastikproblem ganz schnell gelöst wäre. Aber so läuft das leider nicht. Und wenn ihr nur kurz im Internet recherchiert, findet ihr zahlreiche Vergleiche, Hochrechnungen und Mutmaßungen zum Thema Glas, Recycling und Herstellungsprozessen. Es wird oft gesagt, dass Verpackungen aus Plastik leichter als Glas sind und daher bei deren Transportwegen weniger CO₂ ausgestoßen wird. Dabei kommt es aber auf die Transportwege an sich an: Ein regionales Produkt in einer Glasverpackung lässt sich schwer mit einem Produkt vergleichen, das in Plastik verpackt wurde, aber sehr weite Wege zurückgelegt hat. Außerdem wird dabei außer Acht gelassen, welcher Schaden für die Umwelt bei der (Nicht-)Entsorgung von Plastik entsteht, denn nur ein sehr geringer Prozentsatz wird tatsächlich recycelt.
Als grobe Richtlinie lässt sich sagen, dass Mehrweg fast immer besser ist als Einweg. Und noch schöner wäre es ja, wenn wir Dinge einfach so lange wie möglich nutzen und dass sie, wenn sie mal kaputt gehen, komplett recycelt werden können. Genau das kannst du mit deiner soulbottle tun, denn damit kannst du ganz verpackungsfrei Trinkwasser direkt aus der Leitung genießen.
Quellen
utopia.de/ratgeber/glas-recycling-wie-es-funktioniert-und-was-mit-altglas-passiert/
verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/glas-7059
wikipedia.org/wiki/Kalk-Natron-Glas