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water is period

Am 28.05. ist Menstrual Hygiene Day. In unserem Blogartikel „water is political” haben wir erklärt, warum Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygieneeinrichtungen nicht nur für die einzelnen Menschen essentiell sind, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche, politische Dimension haben. Der eingeschränkte Zugang zu WASH trifft Menschen besonders während ihrer Periode. Warum und wie genau das zusammenhängt, haben wir die Expertin Sonakhi Rumi gefragt:

wer bist du und woran arbeitest du?

Ich bin Sonakhi und ich arbeite an dem Projekt „Reboot der Gedanken über MENSTRUATION aka Happy Periods”. Die Reise von Reboot begann am 15. Juli 2018. Das Ziel war es, 100 Interviews mit Menschen aus verschiedenen Bereichen aufzunehmen. Auf diese Weise wollten wir das Gespräch über die Periode anstoßen und die Aufmerksamkeit auf Probleme der Menstruierenden lenken. Wir haben über 100 Unterstützungsvideos aus der ganzen Welt bekommen. Jetzt haben wir Reboot ein strukturiertes Ziel gegeben, nämlich die Schaffung eines menstruationsfreundlichen Umfelds für alle Menstruierenden. Hier konzentrieren wir uns auf die Periodenarmut. Um das für Menschen verständlicher zu machen, haben wir die Armut während der Periode in zwei Bereiche unterteilt:

  1. Armut an Informationen
  2. Armut an emotionaler Unterstützung
  3. Armut an Hygieneprodukten
  4. Armut an medizinischer Versorgung

Derzeit liegt unser Hauptaugenmerk auf der Informationsarmut, weil wir glauben, dass Aufklärung und Information der Schlüssel zur Lösung des Problems ist. Wir klären die Menschen über die sozialen Medien auf und organisieren Veranstaltungen und Straßenspiele in Schulen, Hochschulen und Camps.

was hat die menstruation mit bildung zu tun?

Die Menstruation tritt in einem Alter auf, in dem man sich langsam über sich selbst, die Familie, die Ausbildung, die Karriere und alles, was im Leben wichtig ist, bewusst wird. In einem so einschneidenden Alter, in dem eine große körperliche Veränderung stattfindet, muss man viel aushalten. Wenn man vor der ersten Periode nichts über die Menstruation weiß, kann das eine stressige Umstellung sein. In einem Land wie Indien, in dem über die Menstruation nicht gesprochen wird, ist es schwierig, damit allein fertig zu werden. Die Periode in der Schule zu bekommen, kann peinlich sein. Manchmal sitzen Menstruierende schweigend auf der Rückbank eines Klassenzimmers und versuchen, sich zu konzentrieren, aber in Wirklichkeit haben sie Schmerzen, sind verzweifelt oder beides. Wie können wir von jemandem erwarten, dass er sich in einer solchen Situation ohne jegliche Unterstützung auf die Lerninhalte konzentriert? Abgesehen davon brechen viele Menstruierende die Schule ab, nachdem sie ihre erste Periode bekommen haben, weil sie keinen Zugang zu hochwertigen Menstruationsprodukten oder auch nur zu grundlegenden Toiletten haben. All diese Faktoren können den Zugang von Menstruierenden zur Bildung stark beeinträchtigen.

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warum wird die periode stigmatisiert?

Fehlinformationen, Informationsmangel und manchmal auch die falsche Weitergabe von Informationen sind die Hauptgründe für die Stigmatisierung von Perioden. Es ist wie das Spiel „stille Post”: Jemand sagt etwas, es wird immer wieder weitergegeben und nach der zehnten Person, hat es nichts mit der Ausgangsaussage zu tun.
Vielerorts wird in Indien geglaubt und praktiziert, dass Menstruierende während ihrer Periode nicht rausgehen sollten. Das wird damit gerechtfertigt, dass es für Nicht-Menstruierende nicht gut ist, mit Menstruierenden in Kontakt zu kommen. Wenn wir viele Jahre zurückblicken, als unsere Vorfahren in Wäldern lebten, hatten sie Angst vor wilden Tieren, die vom Geruch des Blutes angezogen wurden. Um die Menstruierenden zu schützen und ihnen etwas Ruhe zu gönnen, bat man sie damals, zu Hause zu bleiben. Als das weitergegeben wurde, wurde es zu einer sehr strengen und stigmatisierten Regel. Unsere Lebensweise hat sich mittlerweile stark verändert, aber unsere Sichtweise nicht. Das ist auf Falschinformationen oder fehlende Informationen zurückzuführen. Wir leben heute unter ganz anderen Bedingungen und haben einen besseren Lebensstil, also müssen wir unseren Blickwinkel verändern.

welche rolle spielt die menstruation für frauen?

Du wirst in meinen früheren Antworten bemerkt haben, dass ich das Wort „Menstruierende" sehr genau verwende und keinen geschlechtsspezifischen Begriff. Unsere Gesellschaft ist noch nicht bereit, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht immer das Geschlecht einer Person ist oder dass jemand es vorzieht, sich nicht an die geschlechtsspezifischen Rollen/Arbeiten/Identitäten zu halten, die in der Gesellschaft üblicherweise befolgt werden. Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass nicht alle, die menstruieren, Frauen sind und dass nicht alle Frauen menstruieren. Wir versuchen immer, dieses Thema in unseren Veranstaltungen anzusprechen, um die Menschen darüber aufzuklären und ein menstruationsfreundliches Umfeld für alle Menstruierenden zu schaffen.

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wie ist die perioden-lage in indien?

Die Rolle der Periode ist für jede Gesellschaft wichtig. In Indien zögert ein Großteil der Bevölkerung, überhaupt über die Periode zu sprechen. Zwar ist die Situation in den städtischen Gebieten besser, aber selbst in sehr gebildeten Familien ist es kein Thema, über das man sprechen kann. Es gibt viele Aktivist*innen und Sozialarbeiter*innen, die ihr Bestes tun, um dies mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zu ändern. Das bringt mich zu der Überzeugung, dass die Periode eines Tages für niemanden mehr ein Tabuthema sein wird. Man kann sagen, dass ein großer Teil der indischen Bevölkerung gebildet ist, aber nicht in Bezug auf die Periode. Die Mehrheit der indischen Bevölkerung lebt in Dörfern. Sie haben keinen Zugang zu Toiletten und hochwertigen Hygieneartikeln und werden dadurch immer wieder an die Tabus im Zusammenhang mit der Menstruation erinnert. Diese Tabus haben sich zu einem Glaubenssystem entwickelt, aufgrund dessen die Gesundheit der Menstruierenden oft nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient.

was kann man gegen die stigmatisierung der periode tun?

Die Aufklärung von Menschen aller Geschlechter, insbesondere von Heranwachsenden, ist sehr wichtig, um die Einstellung der Menschen dazu zu ändern. Der Schlüssel dazu ist, die Menschen erst mit dem Wort, dann mit dem Gespräch vertraut zu machen und dann schrittweise über die Probleme und Lösungen zu sprechen. Wir müssen auch sensibel mit den Überzeugungen der Menschen umgehen und sie auf eine nicht beleidigende Weise aufklären.
Wir planen außerdem Bildungseinrichtungen mit ordnungsgemäß sanierten und zugänglichen Toiletten, Binden und anderen notwendigen Gegenständen auszustatten. So kann sich in den Einrichtungen eine positive Einstellung gegenüber der Periode entwickeln. Wir glauben, dass das dazu beiträgt, viele Kinder in ihren Wachstumsjahren zu erreichen und die Perspektive nicht nur der Schüler*innen, sondern auch des Personals und schließlich auch der Eltern und Familien zu verändern.

was war ein schlüsselmoment in deiner arbeit?

Es gibt so viele kleine Dinge, die uns am Laufen gehalten haben. Ich kann mich noch lebhaft an einen solchen Vorfall erinnern, als eines unserer Teammitglieder Interviews mit Nicht-Menstruierenden über die Periode führte und sie sehr einfache Dinge nicht gewusst haben. Auch wenn die Leute denken, dass das Biologiebuch in der Schule genug Informationen liefert, ist das nicht genug. Selbst Menstruierende sind sich manchmal bestimmter Aspekte der Periode und ihres Körpers nicht bewusst. Das ist etwas, das uns erstaunt und uns anspornt, weiterzumachen.

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was braucht es für gesellschaftliche veränderung?

Mut und Entschlossenheit führen zu Veränderungen. Es hat mich viel Mut und Entschlossenheit gekostet, mehr als 100 Interviews aufzunehmen. Und das zählt natürlich auch für alle die Menschen, die mitgemacht haben: In einer Gesellschaft, in der man für das Thema Menstruation kritisiert wird, braucht es eine Menge Mut und Entschlossenheit offen darüber zu reden. Es ist schwer, weiterzumachen, ohne diese beiden Dinge im Kopf und im Herzen zu haben.

Es ist auch sehr wichtig, die Überzeugungen der Menschen zu verstehen und zu respektieren und sie nicht zu kritisieren. Was uns bei Reboot sehr wichtig ist, ist unser emotionaler Ansatz, der Glaube an unsere Arbeit, unsere Entschlossenheit und die Tatsache, dass sich jede*r, unabhängig von seinem Geschlecht und seiner Herkunft, wohlfühlen kann.

wie siehts mit klimaschutz und menstruation aus?
Bei der Aufklärung über Menstruation, Menstruationsgesundheit und Menstruierende ist es für uns sehr wichtig, auch über die Entsorgung von Menstruationsabfällen zu sprechen. Wir zwingen niemanden, ein bestimmtes klimafreundliches Produkt zu verwenden, oder machen ihnen ein schlechtes Gewissen, weil sie keine klimafreundlichen Produkte verwenden. Auch hier nutzen wir unseren Ansatz, die Menschen über die Möglichkeiten, die sie haben, aufzuklären. Wir bitten sie, die Produkte zu verwenden, mit denen sie sich wohlfühlen, und dabei die Umweltaspekte im Auge zu behalten. Wir klären auch über die richtige Entsorgung von Menstruationsprodukten auf.

wenn du einen wunsch frei hättest, welcher wäre das?

Gegenwärtig bemühen wir uns um eine Zusammenarbeit bei der Erstellung von zeitgemäßen Toolkits für Bildungseinrichtungen. Wir haben einige Unternehmen angesprochen, aber wir haben noch keine positive Antwort erhalten. Wir hoffen, dass wir das bald tun können.

was wünschst du dir von weiß sozialisierten, europäischen akteur*innen für deine arbeit vor ort?

Menschen, die eine Plattform haben, sollten unabhängig von ihrer Race etwas Gutes tun und ihre Stimme nutzen. So können wir möglichst viele Menschen erreichen und Veränderungen wie diese zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass Menschen, die Macht und Reichweite haben, diese nutzen, um mit den Arbeiter*innen an der Basis zusammenzuarbeiten und ihre Arbeit unterstützen.

Falls du dich mit Sonakhi und Reboot in Verbindung setzen möchtest, zum Beispiel um ein Toolkit zu finanzieren, kannst du sie über Facebook, Instagram, Email oder dieses Kontaktformular anschreiben. In unserem Projekt WASH’n’soul, welches wir mit einem Euro pro verkaufter soulbottle finanzieren, greifen wir das Thema Periode über die Kategorie Abfallmanagement und Sanitäranlagen auf. Und um auch hier in Deutschland auf das Thema aufmerksam zu machen, gibt es ab heute die „divine divers” soulbottle 1,0 l bei uns im Shop zu kaufen. 

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