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hallo, kulero! warum wir in das start-up mit dem essbaren besteck investieren

Ja, richtig gehört: Wir haben Anteile an der Firma Kulero gekauft – ein junges Start-up, das essbares Besteck produziert. Ein Purpose-Unternehmen als Investorin? Warum das kein Widerspruch sein muss, warum soulbottles und Kulero so gut zusammenpassen und was wir mit der Investition bewirken wollen, erzählt euch unser Mitgründer und Geschäftsfüher Paul. Und damit ihr Kulero auch direkt kennenlernt: Juliane, die das Start-up zusammen mit Hemant gegründet hat, stellt sich und ihr Konzept einfach selbst vor. Übrigens: Vielleicht kommen euch die beiden aus gutem Grund bekannt vor...

Los geht’s aber mit Paul von soulbottles.

Paul, wie hast du Juliane und Hemant von Kulero kennengelernt und was hat dich so von ihnen überzeugt?

Alles hing mit unserem ersten soulincubator im Jahr 2020 zusammen, unserem Förderprogramm für junge Start-ups und ihren Ideen gegen die Plastikkrise. Im Vorfeld hatten wir mit unserem Partner ProjectTogether die Act on Plastic Challenge gestartet, für die sich deutschlandweit Initiativen und Gründer*innen bewerben konnten. Da waren Kulero mit dabei. Und weil die Jury das Konzept von Ihnen echt überzeugend fanden, haben sie es dann auch in die 2. Phase des soulincubators geschafft. Ich kannte ihr Produkt bereits, und ich fand ihr gesamtes Konzept direkt richtig gut. Nicht zuletzt, weil sich schon das Einwegplastik-Verbot aus diesem Jahr anbahnte, ist es ein wahnsinnig gutes Bespiel dafür, wie Gesetzgebung und wirtschaftliche Innovation zusammenhängen. Außerdem fand ich Hemant und Juliane menschlich sehr angenehm, und auch der Background hat mich überzeugt. Hemant hat das Konzept der essbaren Löffel ja bereits mit seiner Familie in Indien erfolgreich umgesetzt und es mit Juliane in Deutschland zu einem neuen Start-up ausgebaut.

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Dieses gebackene, essbare Besteck sowie die Gründer*innen selbst haben uns bei soulbottles von Kulero überzeugt. (Bild: Elisaveta Bauer)

Es waren ja richtig viele richtig gute Start-ups beim soulincubator dabei. War es von Anfang an geplant, dass soulbottles in eine der Ideen selbst investiert?

Wir haben das schon von Anfang an mitgedacht und kommuniziert. Es war nur nicht klar, ob wir in eines oder mehrere Start-ups investieren. Um die Abläufe ein bisschen zu erklären: Am Ende des soulincubator-Programms stand unser Impact Investment Day. Wir haben verschiedene Investor*innen eingeladen, denen die Gründer*innen ihre Ideen vorstellen konnten. Ein richtiger Pitch also, der ihnen im besten Fall ein Investment bringen sollte. Auch wir als soulbottles sind als Investor*innen mit ins Rennen gegangen und hatten uns für einen Betrag von 25.000 Euro entschieden. Am Ende haben wir eine Auswertung gemacht, wie eine Art Fragebogen mit Ampelsystem. Wie steht das jeweilige Start-up finanziell da, wie ausgereift ist der Business Plan, passt der Purpose zu uns (das konnten wir übrigens bei allen soulincubator-Teams bejahen) und so weiter. Dieser Prozess hat eine Weile gedauert, aber am Ende waren nur bei Kulero und einem weiteren Team fast alle Felder grün - und wir haben uns schließlich im Nachgang des Impact Investment Days für Juliane und Hemant entschieden.

soulbottles x kulero: „es war immer klar, dass wir nicht ‘klassisch’ investieren"

Warum passt dieses Investment zu soulbottles?

Es war immer klar, dass wir nicht ‘klassisch’ investieren. 25.000 Euro sind ja auch ein vergleichsweise kleiner Betrag. soulbottles ist ein Purpose-Unternehmen in Verantwortungseigentum, wir investieren unsere Gewinne sinnorientiert. Also nicht in teure Firmenwagen oder luxuriöse Büros, sondern vor allem in unser Team und in unseren Purpose. Wie werden wir als Unternehmen noch nachhaltiger, wie können wir andere von einer nachhaltigen Lebensweise überzeugen, wie können wir Plastik sparen und Menschen Zugang zu Trinkwasser ermöglichen, das sind die Fragen, die wir uns stellen. Die Idee, in ein Start-up wie Kulero zu investieren, die eine Alternative zu Plastik produzieren, zahlt also in unsere eigene Idee ein. Deswegen geht es auch bei dem Investment in Kulero nicht vorrangig darum, Gewinne abschöpfen. Wir sehen uns eher als stille Teilhaber*innen und wollen Kulero vor allem mit unserem Know-how unterstützen.

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Unser Mitgründer Paul sieht soulbottles eher als stille Teilhaberin an Kulero.

Wie genau sieht diese Unterstützung aus?

Wir möchten die Leute sein, denen Juliane und Hemant vertrauen können. Wir haben im Zuge des Investments eine ganze Liste von Zusicherungen gemacht, etwa, dass wir sie beratend begleiten, sie bei der Umstellung auf eine holokratisches Firmenorganisation begleiten und mit unserem Netzwerk unterstützen. Sie können uns jederzeit anschreiben, anrufen, vorbeikommen, wir haben regelmäßige Meetings und planen auch ein paar gemeinsame Aktionen.

Und wann ist das Ganze eine erfolgreiche Investition für soulbottles?

Klar, es bleibt ein Investment, der Plan ist schon, dass sie uns das Geld irgendwann zurückzahlen. Ich sehe das ganze aber eher wie einen Kredit, wir möchten nicht ewig Gewinne abschöpfen und auch nicht Kontrolle ausüben. Es gibt ein tolles E-Book zu Investment und Verantwortungeigentum, (gibts gratis zum download hier) das wir vorher konsultiert haben. Aktuell steht Kulero aber noch ganz am Anfang und sie reinvestieren ihre Einnahmen in ihr Unternehmen und das find ich auch total sinnvoll. Aber wie gesagt, wir haben bei soulbottles schon immer über den reinen Flaschenverkauf hinaus gedacht und in sinnvolle Projekte investiert. Für uns ist das Ganze eine positives Zusammenarbeit, wenn Kulero richtig erfolgreich wird. Gleichzeitig sammeln wir auch als Unternehmen jede Menge Erfahrungen bei der Zusammenarbeit. Und wenn für uns am Ende tatsächlich Gewinn abfallen sollte, super, dann können wir wieder in sinnorientierte Ideen reinvestieren.

das sagt juliane von kulero zur zusammenarbeit mit soulbottles

Nun sollt ihr aber auch Kulero besser kennenlernen, die ihren Firmensitz übrigens in Göttingen haben. Mitgründerin Juliane über ihre Produkte, ihre Entstehungsgeschichte und die Frage, warum sie sich denn eigentlich für soulbottles als Investorin entschieden haben. Denn, Spoiler: Kulero war ja schonmal bei der Investment-TV-Show „Die Höhle der Löwen”.

Juliane, seit wann gibt es Kulero und wie habt ihr eure Idee entwickelt?

Es ist eine etwas längere Geschichte, die sich auf zwei Kontinenten abspielt. Hemant hat bereits 2017 mit seiner Familie in Indien ein kleines Unternehmen gestartet, das essbares Besteck produziert. In Indien ist Einwegplastik ein riesiges Problem. Wir beide haben uns dann 2018 über eine Organisation in Deutschland kennengelernt, bei der wir uns gesellschaftspolitisch engagiert haben. Ich habe damals noch  Indologie studiert, Hemant hat eine kaufmännische Ausbildung. Da erzählte er mir von seinem Konzept der essbaren Löffel. Und da das Plastikproblem ein globales ist und auch Deutschland betrifft, fand ich seine Idee super, das Ganze als eigenes Start-up auch in Deutschland zu gründen. 2019 war Kulero geboren. Einen Teil des essbaren Bestecks, das aus verschiedenen Mehlsorten und Gewürzen gebacken wird, wird für uns vom indischen Familienunternehmen hergestellt. Außerdem produzieren sie auch für den indischen Markt. Einen Teil der Produkte lassen wir in Deutschland herstellen.

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Juliane und Hemant haben Kulero 2019 gegründet. (Bild: Kulero)

Und wie kam die Idee des essbaren Bestecks an?

Die Idee kam direkt gut an, sowohl bei unseren Freund*innen und Bekannten, als auch bei den ersten Gastronom*innen, die wir befragt haben. Das einzige Problem war der Preis. Verglichen mit Einweglöffeln aus Plastik ist unser Preis natürlich etwas höher. Interessant war, dass beispielsweise viele Eisdielen gar nicht wussten, wie hoch ihr Löffelverbrauch ist, weil sie große Pakete mit Kilopreis kaufen. Die Kulero-Produkte sind einfach eine andere Art von Konsum. Mittlerweile bekommen wir viele positive Rückmeldungen. Die Eisdielen freuen sich auch, dass vor ihrem Laden keine Plastiklöffel mehr herumliegen, die vorher von einigen achtlosen Kund*innen weggeworfen wurden. Auch geschmacklich überzeugt der Kakao-Löffel, vor allem Kinder freuen sich über den ‘Keks’ nach dem Eis.

Weil du von Eisdielen sprichst: Sind das eure Hauptabnehmer*innen?

Ja, ein Großteil geht an B2B-Kundinnen, als die Gastronomie und insbesondere Eisdielen. Einen anderen Teil unseres essbaren Bestecks geht an den Lebensmitteleinzelhandel, aber natürlich können auch Kund*innen wie du und ich unsere Produkte in unserem Kulero Online Shop kaufen.

Erklär doch mal in drei, vier Sätzen, warum das Konzept von Kulero sinnvoll ist.

Im Kern bieten wir eine Alternative zu Plastik. Mehrwegprodukte sind natürlich auch super, wie etwa die soulbottles. Aber unsere Erfahrungen in der Gastronomie haben gezeigt, dass Mehrwegsysteme, etwa mit Pfand, für viele noch schwer zu realisieren sind. Deswegen wollten wir das Thema Einweg mit einer nachhaltigen Lösung kombinieren. Kulero-Besteck ist ein Zero-Waste-Produkt, das schmeckt und gut zu Eis passt, aber auch für viele andere Gerichte einsetzbar ist.

Und weil das Thema ein bisschen mit eurem Namen verknüpft ist: Ihr wart Teil der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen”, in der Gründer*innen vor bekannten Investor*innen um ein Investment pitchen. Kurz zusammengefasst: Am Ende wollte Dagmar Wöhrl mit euch arbeiten, ihr habt aber im Nachgang abgelehnt. Was medial auch zu Kritik geführt hat. Wie lief das Ganze aus eurer Sicht?

Wir waren uns anfangs unsicher, ob wir überhaupt bei dem Format mitmachen wollen. Aber in den Start-up-Kreisen haben uns alle dazu geraten, insbesondere Menschen, die selbst schon mitgemacht haben. Unser Auftritt war im März 2020, es wurde im Fernsehen aber erst ein Jahr später ausgestrahlt. Wir haben uns gefreut, dass unsere Produkte von den Investor*innen so gelobt wurden. Am Ende haben wir den Deal mit Dagmar Wöhrl gemacht, uns aber im Anschluss doch dagegen entschieden. Die Investorin hätte zwar ganz gut zu uns gepasst, daran lag es weniger, sondern vor allem am falschen Zeitpunkt. Kurz nach dem Dreh ging die Corona-Pandemie los, wir standen noch ganz am Anfang und waren etwas überfordert mit all den Problemen, die es zu lösen galt. Unser Produktionspartner in Deutschland hatte abgesagt, die Logistik in Indien war schwierig und viele unserer Kund*innen mussten ihre Geschäfte schließen. Wir hätten einfach nicht so mit der Arbeit starten können, wie es zum Zeitpunkt des Deals vorgesehen war - zumal das Geld ja nicht direkt geflossen wäre, das dauert immer eine Zeit. Deswegen haben wir im Interesse beider Seiten abgesagt. In der Geschichte der Sendung kommt es häufiger vor, dass eine der Parteien einen Deal nachträglich platzen lässt. Erst im September 2020 haben wir dann wieder richtig loslegen können und uns nach neuen Partner*innen umgesehen. Und dann kamen ja der soulincubator uns soulbottles als Investorin ins Spiel.

Dann nochmal aus deiner Perspektive: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit soulbottles und warum passen soulbottles und Kulero gut zusammen?

Wir haben ja kurz nach der Gründung von Kulero an eurer act on plastic challenge teilgenommen und haben es dann in die Phase 2. des soulincubators geschafft. Hier konnten wir Teile eures Teams richtig gut kennenlernen. Unser Mentor im soulincubator-Programm war Mathis, der uns immer wieder Tipps gegeben hat. Außerdem war es super, sich in den vielen Monaten mit den anderen Start-ups auszutauschen und zu vernetzen, wenn auch nur digital - wir haben ja weiterhin in Göttingen gearbeitet. Am Ende des Programms stand dann der Impact Investment Day, an dem wir unser Konzept vor Investor*innen gepitcht haben. Mit soulbottles hatten wir direkt an dem Tag noch kein Gespräch, Paul meinte, wir sollten uns am besten erstmal mit den anderen Unternehmen unterhalten, denn wir brauchten ja eine größere Summe. Wir haben dann tatsächlich aus dieser Runde noch einen neuen Investor gewonnen. Mit soulbottles sind wir aber weiter in Kontakt geblieben dann kam euer Angebot, ebenfalls in uns zu investieren Uns haben die vielen Überschneidungen überzeugt und dass wir vor allem strategisch zusammenarbeiten wollen. Ich sehe soulbottles ein bisschen wie die große Schwester von Kulero. Ihr habt es vorgemacht, wie aus einem kleinen Start-up mit einer Vision ein mittelständisches Unternehmen wird. Und das, was ihr euch vorgenommen habt, das Thema Impact, der Umgang miteinander, das passt einfach und wir können da viel von euch lernen.

Und was sind eure nächsten Pläne, mit soulbottles und generell mit Kulero?

Ich freue mich darauf, dass soulbottles Kulero durch die aktuelle Wachstumphase begleiten wird, wir werden uns zum Thema Buchhaltung austauschen, zu Teamführung, Marketing, Holakratie und CO2-Einsparungen. Und was die Produkte angeht: Wir wollen zum Beispiel essbare Löffel mit Bio-Zertifizierung auf den Markt bringen und das Sortiment generell erweitern. Und auch das Thema Impact spielt eine große Rolle. Wir haben kürzlich eine wichtige Marke geknackt: Durch den Verkauf unserer Kulero-Produkte haben wir bereits 5 Millionen Plastiklöffel ersetzt. Diese Zahl soll natürlich weiter wachsen.