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Corporate Activism • Wenn Firmen Politik und Gesellschaft verändern

Mit Corporate Activism setzen sich Unternehmen für positive Veränderungen in Politik und Gesellschaft ein. Auch unsere Partner*innen vom FairChain Kaffee-Unternehmen Moyee Coffee, der Outdoor-Firma Patagonia und der Crowdfunding-Aktion Olympia12062020 wünschen sich mehr Unternehmensaktivismus und eine viel größere Lobby für Mensch und Umwelt. Wir haben uns im Rahmen eines Online-Panels mit ihnen ausgetauscht. Hier gibt es die wichtigsten Ideen und Strategien zum Nachlesen. 

Corporate Activism – das klingt gut. Aber was genau steckt dahinter? Bevor wir zu den Ergebnissen des von Athena Lam moderierten Online-Panels mit Patagonia, Moyee Coffee und 12062020Olympia kommen, gibt es hier erstmal eine kurze Begriffseinordnung. 

Was ist eigentlich Lobbyismus?

Sicher kannst du mit dem Begriff Lobbyismus etwas anfangen. Er beschreibt die Einflussnahme auf politische Entscheidungen oder die öffentliche Meinung durch Vertreter*innen von Interessenverbänden. Zu diesen Interessenverbänden gehören zum Beispiel Umweltschutzorganisationen, Gewerkschaften, Arbeitnehmerverbände oder auch einzelne Unternehmen, wie soulbottles. Lobbyismus ist bei vielen Menschen negativ konnotiert, die bei dem Begriff direkt an eine von Kapitalkraft getriebene Einflussnahme mächtiger „big player” auf die Politik denken. Und das gerade bei so wichtigen Grundsatzfragen wie Waffenexporten, Tempolimit, Massentierhaltung und Co. – die oftmals nicht zu Gunsten von Gesellschaft und Umwelt hinter den Kulissen ausgehandelt werden. 

Klar ist: Lobbyismus ist allgegenwärtig, mal mehr, mal weniger deutlich erkennbar. Doch er kann auch ein Mittel für positiven Wandel sein, angetrieben von kleinen Verbänden, Unternehmen und NGOs. Und da kommt Corporate Activism ins Spiel. Wir bei soulbottles sehen es als Mitverantwortung unseres Unternehmens und als Teil unseres Unternehmenszwecks, positiven Wandel für Mensch und Umwelt zu bewirken. Durch den Einsatz eigener Ressourcen (zum Beispiel finanzielle Mittel oder Arbeitszeit) wollen wir politische und wirtschaftliche Veränderungen hervorrufen, die dem Gemeinwohl dienen. Und Corporate Activism ist eine super gute Methode, da hin zu kommen.

 

Corporate Activism: Mit gutem Beispiel voran gehen

Doch wie sieht das Ganze konkret in Unternehmen aus? Darüber haben sich vier Expert*innen vor einer Weile ausgetauscht. Afra Gloria Müller, Teil des Olympia12062020-Orga-Teams, sowie Karry Schwettmann, zuständig für das Impact Marketing by Moyee Coffee und Hervé Dupied, Verantwortlicher für Environmental Initiatives EMEA bei Patagonia, haben gemeinsam mit meiner Kollegin Clara Bütow, die bei soulbottles unter anderem für das Campaigning, die Content Strategie und Aktivismus zuständig ist, darüber gesprochen, was Corporate Activism für sie bedeutet und welche Aktionen und Ideen bereits umgesetzt wurden.

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Auf die Straße gehen –  für den Klimaschutz

Für uns bei soulbottles ist klar: Um echten Wandel voranzutreiben,müssen auch Unternehmen streiken. Denn Klimaschutz und ein gesunder Planet brauchen eine faire, nachhaltige Wirtschaft, in der gleiche Regeln für alle gelten. Dies ist jedoch nur mit politischer Unterstützung möglich. Daher sind wir am 20. September 2019 auch auf die Straße gegangen, um beim globalen Klimastreik an vorderster Front für Veränderungen und politische Verbesserungen zu demonstrieren. Wir wollen Werte statt rein ökonomischem Wert, Purpose statt Profit, soziale Verantwortung statt Shareholder Value. Wir glauben an eine Welt, in der alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und sozial sowie ökologisch nachhaltig handeln.

Unterschriften sammeln, Kampagnen starten

Laut zu werden, für seine Überzeugungen einzustehen und sich untereinander zu verbinden spielt auch für Patagonia eine große und wichtige Rolle. Das Outdoor-Mode-Label stellt regelmäßig Kampagnen auf die Beine und ruft dazu auf, Petitionen zu unterschreiben, damit sich in Politik und Wirtschaft etwas bewegt. Eine davon ist die Blue Heart Kampagne, bei der die letzten natürlichen Flussläufe auf dem europäischen Kontinent im Balkan im Mittelpunkt stehen. Mit den Unterschriften fordert Patagonia zusammen mit lokalen Aktivist*innen große Banken dazu auf, die Förderung von Projekten zu stoppen, die zur Zerstörung dieser Flüsse beitragen. Konkret geht es um den Baustopp von Dämmen. Die Geldgeber werden aufgefordert, stattdessen in tatsächlich saubere und erneuerbare Energien zu investieren. 

Den Dialog suchen

Für Moyee Coffee steht fest: Um die Umweltkrise zu lösen, muss die Art und Weise, wie wir konsumieren, hinterfragt werden. Es braucht neue politische Regelungen und ein komplett anderes gesellschaftliches Verständnis. In einem offenen Brief an Gerd Müller, den deutschen Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, legte Moyee Coffee dar, welche tiefgreifenden Probleme es in der Wertschöpfungskette von Kaffee gibt. Gerd Müller hatte sich in seinen Reden für die Abschaffung der Kaffeesteuer auf FairTrade-zertifizierten Kaffee eingesetzt. Ein guter Ansatz, aber nicht genug, finden die Aktivist*innen von Moyee Coffee. Denn zu wirklich fairem Kaffee gehört mehr als nur ein FairTrade-Siegel, etwa, die Wertschöpfungskette in den Ernteländern zu halten. Nach der Veröffentlichung des Briefs und einem späteren persönlichen Treffen zwischen Moyee Coffee und Gerd Müller, passte der Bundesminister seine Forderung inhaltlich an. 

Moyee Coffee arbeitet als weltweit erste Kaffee-Marke mit Blockchain und setzt sich damit für eine transparente und von der Bohne bis zum Becher nachvollziehbare Lieferkette ein. In Zukunft wollen sie die „big player” der Kaffeebranche mit an Bord holen um so die Wertschöpfungskette von Kaffee nachhaltig und dauerhaft zu verändern.

Risiken eingehen

Große Veränderungen brauchen Zeit. Und sie brauchen Unternehmen, die sich bereit erklären, ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen. Wie im Fall des heiß diskutierten Demokratiefestivals Olympia12062020. Das deutschlandweit größte über startnext finanzierte Projekt stand in der Kritik, eine gewagte Marketingkampagne des Hygieneprodukte-Herstellers einhorn zu sein. Dieser hatte das Festival ursprünglich initiiert und viele der administrativen Risiken übernommen. Die Idee: Im gemieteten Olympiastadion, dem drittgrößten Stadion in Deutschland, einen so nie zuvor dagewesenen Raum für Bürger*innenbeteiligung zu schaffen und den deutschen Bundestag mit Petitionen zu Veränderungen in Politik und Gesellschaft zu bewegen. 

 

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Kooperationen mit „big players”? Nicht unmöglich

Ist es vertretbar, bei Corporate Activism mit großen, wirtschaftlich mächtigen Unternehmen zusammenzuarbeiten? Hier gilt es, abzuwägen. Wichtig ist es, sich selbst treu und authentisch zu bleiben und stets auf Augenhöhe zu kommunizieren. Natürlich müssen bei einer Zusammenarbeit mit größeren wirtschaftlichen Akteuren auch Kompromisse eingegangen werden. Für uns bei soulbottles gilt daher, bei solch ambivalenten Entscheidungen zu reflektieren und abzuwägen: Wo sehen wir Potenzial für eine mittel- bis langfristige Partnerschaft, was können wir durch diese unterm Strich verändern und was kommt unserem Purpose zugute?

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Ein Beispiel: Unsere soulbottle steel wird in China produziert. Unser Partner vor Ort ist zwar nicht zertifiziert, aber bereit, sich Schritt für Schritt zu verändern und bestimmte Anforderungen an faire Arbeitsbedingungen und seinen ökologischen Fußabdruck zu erfüllen. Durch die Zusammenarbeit mit unserem Lieferanten änderten wir außerdem im Laufe der Zeit nicht nur unsere eigene Verpackung (von 100% Frischfaser zu 95% recycelte Fasern), sondern geben letztendlich auch anderen Unternehmen, die denselben Lieferanten nutzen, die Möglichkeit dazu, sich positiv in eine nachhaltigere Zukunft zu entwickeln. 

Markenpower nutzen

Patagonia nutzt seine finanziellen Ressourcen, um auf lokaler Ebene positive Umweltveränderungen zu bewirken: Als Mitgründende der Allianz One Percent for the Planet verpflichtet sich Patagonia, jährlich 1% des Umsatzes als Spendengelder in Umweltschutzorganisationen zu investieren. 

 

Eine nachhaltige Zukunft möglich machen

COVID-19 hat unsere Gesellschaft global verändert. Die Pandemie hat alltägliche Einschränkungen und wirtschaftliche Einbußen zur Folge. Doch auch in dieser ungewissen Zeit, versuchen innovative Unternehmer*innen voller Tatendrang eine andere, eine integrative Zukunft aufzubauen. 

Netzwerke schaffen

Die Krise hat gezeigt, dass es möglich ist, dass Unternehmen und Organisationen mit der Regierung zusammenarbeiten und schnell auf Veränderungen reagieren können. Dies war beispielsweise beim Online-Hackathon #WirVsVirus mit über 40.000 Teilnehmer*innen, der von Berliner Organisationen initiiert und von der deutschen Regierung unterstützt wurde. Ein großes Netzwerk all unserer Netzwerke, mit vertiefter Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Unternehmen, Sektoren und Gemeinschaften, kann eine nachhaltigere Zukunft möglich machen.

Corporate Activism heißt auch: Bei sich selbst beginnen 

Für Unternehmer*innen gilt in erster Linie, bei sich selbst anzufangen, wenn es darum geht, die Wirtschaft verändern zu wollen und mit gutem Beispiel voran zu gehen. So ist soulbottles seit 2014 nach Holacracy organisiert, eine Form der Arbeitsgestaltung im Sinne des New Works und eine Alternative zum klassischen, hierarchischen Managementmodell. 

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Ein zentraler Aspekt von soulbottles ist der Purpose: Die ganze Firma richtet sich nach einem Zweck aus. Für soulbottles bedeutet das: Wir wollen, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, gerne sozial-ökologisch nachhaltig handeln und konsumieren können, ohne den Planeten unnötig zu belasten.

Es ist wichtig, selbstkritisch zu sein und anzuerkennen, welchen Einfluss wir als Unternehmer*innen auf Mensch und Umwelt haben. Wenn wir als Firma Politik und Gesellschaft verändern wollen, müssen wir uns bewusst machen, welche Rolle wir im großen Ganzen spielen.