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8 Jahre, 8 Fuckups: Was wir in acht Jahren Startup anders gemacht hätten – und wieso wir trotzdem nichts bereuen

Einfach nur über witzige Stories lachen oder Tipps & Tricks für eigene Projekte mitnehmen: hier kommen unseren 8 besten Fuckups der 8 letzten Jahre. 

Happy Birthday to us – genau heute vor acht Jahren haben Georg und Paul soulbottles gegründet, mit der Idee Menschen mit gutem Design zu mehr Nachhaltigkeit zu verführen. Und aus dieser Idee hat sich in den letzten Jahren richtig viel entwickelt: Als Social Business haben wir über 6000 Tonnen Plastik vermieden und ungefähr 80.000 Menschen in Nepal den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser ermöglicht. Als selbstorganisiertes Purpose-Unternehmen, haben wir unseren Unternehmenszweck rechtlich verankert und einen Arbeitsplatz geschaffen, an dem jede*r Mitarbeiter*in die Möglichkeit hat sich einzubringen und mitzugestalten.

 

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Zu unserem Geburtstag haben wir ganz nostalgisch in Erinnerungen geschwelgt, denn während wir in Menschenjahren jetzt noch ganz unbekümmert auf dem Pausenhof spielen würden, wachsen wir als Unternehmen ganz langsam aus den Startup-Kinderschuhen raus. Und wie das beim Erwachsenwerden eben so ist, lernt man aus den eigenen Fehlern am meisten. Aber damit ihr nicht die gleichen Fehler wie wir machen müsst – und weil unsere Aktionen zugegebenermaßen auch ziemlich witzig sind – teilen wir heute mit euch für jedes Jahr soulbottles einen Fuckup. 

 

1. Als 400 soulbottles noch richtig viel für uns waren

Unser erster Custom-Kunde in Wien hat 400 Flaschen bestellt, so viele Flaschen hatten wir vorher noch nie produziert. Die Motive auf den soulbottles werden heute in professionellen Öfen in das Glas eingebrannt, so sind sie kratz- und spülmaschinenfest. Aber 2012 hab ich das noch an einer Kunsthochschule selbst gemacht. Für die 400 soulbottles musste ich einen riesigen Ofen nutzen, der an den Seiten zu heiß und in der Mitte nicht heiß genug wurde. Das heißt, die Flaschen am Rand sind weggeschmolzen und die Farbe in der Mitte war nicht richtig eingebrannt. Das war der Zeitpunkt, wo mir klar wurde, dass wir einen anderen Prozess für die Herstellung finden mussten. Die schiefen Flaschen stehen aber heute immer noch im Regal bei uns im Office. - Paul

 

2. Ordnung ist das halbe Leben – in der anderen Hälfte leben Mäuse 

Wir hatten und haben bei soulbottles zwar nie einen Dresscode oder ähnliches, während meiner Zeit als Vertriebler war es mir aber trotzdem wichtig einigermaßen presentable durch die Welt zu laufen. In Anbetracht meiner finanziellen Lage als Mitarbeitender eines sehr jungen Sozialunternehmens, hatte ich allerdings auch nur EIN Paar gute Schuhe.

 

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Ein wichtiger Termin stand an und ich hab mich gefragt: „Wo sind nun meine Go-To-Vertriebsschuhe?” Ich hatte meine ganze WG abgesucht, die Wohnung meiner Freundin, war sogar im Keller gewesen und hatte im großen Koffer geschaut. Nüscht. Auch im Büro waren die Latschen einfach nicht aufzutreiben. Da kam mir der rettende Gedanke – wir hatten doch diese zwei großen Vertriebskoffer! Speziell für soulbottles angefertigt, umgebaute, längliche Rollkoffer, in denen einfach und sicher bis zu 20 bottles und Marketingmaterial durch die Welt gefahren werden konnten.

Weitere 12 Minuten und 47 Sekunden später fand ich die Tasche im Büro hinten links neben einem Regal. Und tatsächlich, ich hatte die schwarzen Erfolgsgaranten in Größe 46 wohl nach einem langen Tag gegen Sneaker getauscht und in der Vertriebstasche geparkt! Als ich die Schuhe entdeckte, wunderte ich mich allerdings auch warum ich wohl auch auf die Idee gekommen war, eine unserer schönen Broschüren in kleine Stücke zu zerreißen und meinen linken Schuh damit auszustopfen. Die ganze Tasche war voller kleiner, wilder Schnipsel. Keine 10 Sekunden später ergab sich des Rätsels Lösung: Der Bewohner meines linken Schuhs sprang aus eben jenem heraus und flitze durchs Büro … eine kleine braune Maus!

Helle Aufregung. Ich organisierte Verstärkung. Eine halbstündige Mäusejagd endete zum Glück für alle versöhnlich, mit der Maus in einem großen Korb und meinem Schuh wieder ohne Bewohner. Wir haben die Maus etwas entfernt ausgesetzt. Die Tasche wurde grundgereinigt. Der Termin lief super. Und ich hatte als ordentlichster und best organisierter soulbottles Mitarbeiter ever ein weiteres Kapitel zu meiner Geschichte hinzugefügt. Also Leute, immer dran denken: Nach Terminen, Messen und Dienstreisen immer schön eure Taschen auspacken und sortieren. - Patrick

 

3. Back to the roots: soulottles 

Als wir 2013 unsere erste große Produktion von 20.000 Flaschen bei der Glashütte in Auftrag geben wollten, war das ein riesen Ding für uns. Vorher hatte jede Charge von soulbottles eine andere Form, weil wir günstige Restbestände von anderen Produktionen genutzt hatten. Die Glashütte hat uns angeboten, uns 40 Flaschen für 1000 € als finales Muster zu schicken, was wir eigentlich ablehnen wollten, weil wir damals noch so richtig knapp bei Kasse waren. Gleichzeitig wollten wir aber schon Fotos von den Flaschen machen, also haben wir uns schweren Herzens dazu durchgerungen. 

In den ersten Chargen stand unten auf den Flaschen noch unser vollständiger Name drauf, heute steht da „made with <3 and soul” und soulbottles auf dem Deckel. Als die 40 Flaschen bei uns angekommen sind, hab ich gerade auf dem Melt Festival gearbeitet und Georg hat mich angerufen, um mir zu erzählen, dass bei dem soulbottles das b fehlt. Da hatten wir also 40 soulottles-Flaschen, die wir Gott sei Dank reklamieren konnten, bevor sie 20.000 mal produziert wurden und wir waren krass froh, dass wir die 1000 € investiert hatten. 

 

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Zum Beispiel ist dieses wunderschöne Bild mit den Flaschen entstanden.

Der richtige Fuckup war aber, dass sich in der großen Charge trotzdem noch ein paar soulottles eingeschlichen hatten, was wir leider nicht bemerkt haben und die so auch rausgegangen sind. Eine ist an meinen Schulfreund Philipp gegangen, der mich bis heute damit aufzieht. 

Also was haben wir gelernt: Finale Musterstücke lohnen sich, ein ordentlicher Qualitätscheck bevor die Ware raus geht auch. Aber bereuen tue ich es trotzdem nicht, schließlich bringe ich immer noch Philipp damit zum lachen. - Paul

 

4. Das 340-Grad-Maleur 

Frühjahr 2015: Das erste Weihnachtsgeschäft im neuen Job und der erste soulbottles Designcontest. Geil! Zehn neue Designs lösten fast alle alten Designs ab. Daran war viel Verantwortung und Erwartung geknüpft. Endlich kommt die unfassbar große Lieferung – damals waren 1,5 Paletten pro Design richtig crazy für uns – bei uns im Lager an. Voller Vorfreude zerre ich die Motive Shells und Into the blue blue sea aus der Folie. Schnappatmung. Die Motive sollten sich in 360 Grad um die gesamte Flasche herum verteilen. Aber da war ein daumenbreiter, leerer Spalt völlig ohne Farbe. Denn … ich hatte die Maßblätter ja auch genau so abgenommen. Aus Kosten- und Nachhaltigskeitsgründen haben wir die bottles trotzdem im Shop verkauft. Die Kunden*innen wussten ja vorher nicht, wie die Motive aussehen sollten, aber die Künstler*innen waren schon sehr traurig. Seitdem bekommen wir das mit Rundumdruck aber ziemlich gut hin. - Laura

 

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5. Die Zwiebel-Story 

Aktuell hat soulbottles ein schön großes Büro, mit mehreren abgetrennten Räumen, eine Logistik, ein schön großes Lager mit einem schönen großen Keller dazu und eine schön große Küche, in der unsere Kitchenwizzards jeden Tag famos leckeres Essen für uns kochen. Alles über zwei Stockwerke verteilt und nach Arbeitsbereichen aufgeteilt. 2016 sah das noch ziemlich anders aus: Unser Büro, Küche, Lager und Logistik war alles im gleichen Raum, bestehend aus einer Küchenzeile, einem kleinen Tisch für zwei Personen und jeder Menge soulbottles.

Dort haben zwei bis drei fleißige Packwo*men täglich die Bestellungen bearbeitet, das heißt die Flaschen gepackt und versandfertig gemacht. Ich erinner mich noch genau, dass um die Mittagszeit das Packen erheblich schwieriger wurde, wenn direkt daneben gekocht wurde und wir unsere neugierigen Nasen am liebsten nur noch in die Töpfe stecken wollten. Manchmal fallen beim Kochen ja auch Dinge herunter, passiert. Aber als wir dann irgendwann von einer Kundin folgende [sinngemäße]Nachricht bekamen, waren wir doch überrascht: 

„Liebes soulbottles Team, vielen lieben Dank für die tolle soulbottle und äh ... Danke (?) für die Zwiebel.”

 Wir haben anscheinend ausversehen, bis heute ist unklar wer genau, eine Zwiebel an eine Kundin verschickt. Das passiert, wenn Küche und Lager in einem Raum sind. An die Zwiebel-Story erinner ich mich gerne und dass Lager und Küche mal ein Raum waren bei uns, erzähle ich unseren neuen soulies auch immer wieder gerne.

Daraus gelernt haben wir übrigens, dass sich größere Räumlichkeiten durchaus lohnen. Aber durch diesen Fuckup haben wir auch gemerkt, wie toll und humorvoll unsere Kunden*innen sind. - Rebekka

 

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6. Was unsere Händler*innen alles mitmachen müssen 

 2016 hab ich im Retail-Bereich gearbeitet, habe also unsere Händler*innen betreut. Unter anderem indem ich an 10-15 Händler*innen diese Mail rausgeschickt hab:

Hallo [Vorname],

Ab sofort kannst du deine soulbottles in unserem neuen Händler-Webshop bestellen. Dazu müsst ihr einfach blablablabla und blablablabla.

Soulige Grüße

Marian

Die Email war natürlich nur als Vorlage zum Testen einer Mailingsoftware gedacht und ich hab sie ausversehen zu früh losgeschickt. Ein weiterer Fuckup für uns und unsere Händler*innen war, dass die Produktkartons für unsere 1,0L Version nicht rechtzeitig fertig wurden. Wir hatten im Frühjahr 2016 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, damit es die große soulbottle rechtzeitig unter den Weihnachtsbaum und in die Läden schafft  – ohne Produktkarton wurde das aber nichts. Da mussten wir leider in sehr vielen Telefonaten ganz viele Händler*innen vertrösten. Gott sei Dank haben wir unfassbar tolle Händler*innen die größtenteils mit Verständnis reagiert haben. - Marian

 

7. Zum Weltwassertag, da machen wir schon ein Konzert, oder?!

Als ich neu im Team war, hab ich vor allem PR gemacht und einige Dinge die komplett unholakratisch irgendwie zwischen den Zeilen standen. Ich wusste schon damals, dass „nein” sagen definitiv nicht zu meinen allerbesten Stärken zählt, und deswegen verwundert mich diese Fuckup Geschichte eigentlich bis heute kein bisschen. Nach ein paar wenigen Wochen im Team fragten mich plötzlich von verschiedensten Seiten Menschen: „Sag mal Clara, was machen wir eigentlich am Weltwassertag dieses Jahr?” und „Organisierst du uns eigentlich ein Sofakonzert wie letztes Jahr?!" Für mich kam keine andere Antwort als „Ähm ja klar” infrage. Dieser Weltwassertag schien irgendwie ein großes Ding zu sein im Flaschenkosmos und war anscheinend merkwürdigerweise mit der Pressearbeit verknüpft. Um die zwei Wochen vorher merkte ich: langsam wird’s irgendwie eng, Konzertorga let’s go – obwohl ich gar keine Ahnung von Konzertorganisation hatte. Noch bevor ich mir Gedanken dazu gemacht hatte, wer auf diesem Konzert überhaupt spielen sollte, erstellte ich ein Facebook Event für unsere Fans und lud die gesamten Teams von soulbottles und Viva con Agua ein. Der PR Teil war geritzt, die Deadline und der Druck nun definitiv da und das Prokrastinationsäffchen in mir konnte getrost in den Alarm-und-Power-Modus übergehen. Kurzvorträge unserer Partner Viva con Agua, a Tip Tap und auch von unserer eigenen Laura über eine Projektreise nach Nepal waren schnell organisiert, aber was mit der Musik?!

Über die wirklich tolle Plattform Sofaconcerts von unserem Partner Viva con Agua hatten wir eine super Band gefunden, die gratis spielen wollte, damit wir durch freiwillige Spenden der Zuschauenden fünf neue Brunnen finanzieren konnten. Am Abend vorher, um die 30 Stunden vor dem Event, rief mich Lead Singer Chris an: Er liegt mit dicker Grippe im Bett und die Band müsse das Konzert leider absagen. Ach du heiliges Flaschenfuckup! 

Der Alarmmodus in mir war nun on fire, aber wenn ich ehrlich bin, liebe ich diese von leichter Panik umtriebene Energie auch ein bisschen. Dann gibt’s nämlich fast keine andere Option, als dass es funktioniert. Klingt spirituell und die meisten Menschen würden es als zu viel Stress bezeichnen und haben auch etwas Recht damit. Aber wie dem auch sei, ich hab einen Hilferuf auf Facebook gebastelt, der ungefähr so aussah: Generisches Bild von Wellen (Bilder sorgen für Aufmerksamkeit), ein fettes HELP (etwas Drama muss sein) und der Text 

„Looking for musicians in Berlin”. Anscheinend kennen viele Menschen in meinem privaten Netzwerk coole Musiker*innen in Berlin – denn in nur kurzer Zeit wurde mein Post immer wieder kommentiert und geteilt. Noch Abends erhielt ich die erste Zusage, am nächsten Morgen noch eine und bis zum Abend hatten wir ein kleines Lineup von drei tollen Singer-Songwriters und einem DJ, der dafür sorgte, dass unser gemütliches Sofakonzert in einen kleinen Dancefloor umgewandelt wurde. 

Was ich von dem ganzen erinnere und mitnehme? Vor allem, wie gemütlich und lustig wir es hatten und wie sehr ich schon damals unsere soulbottles Crew und die Berliner Community ums Thema Wasser geschätzt hab. Und wie vieles eben doch möglich ist, wenn man dran glaubt, um Hilfe fragt und sich auf das eigene Netzwerk verlässt. - Clara

 

8. Lass mal eben schnell einen Demoblock organisieren 

Ich habe letztes Jahr im Sommer als Praktikantin im Bereich Marketing und Außenwirkung angefangen. Wir erinnern uns: Sommer 2019, von Corona hatten wir noch nie was gehört, Großveranstaltungen waren möglich und die Klimaproteste von Fridays for Future haben es endlich geschafft, die Klimakatastrophe in dem Bewusstsein der Öffentlichkeit zu positionieren. Für uns war direkt klar, dass wir das unterstützen und Teil der Proteste sein wollen. Am 20. September stand der nächste globale Klimastreik an.

Wir haben uns mit Entrepreneurs For Future zusammengeschlossen, die die Vordemo „Business-people on climate strike” vor dem Bundesfinanzministerium organisiert haben. Wir wollten aber unbedingt auch auf der großen Demo am Brandenburger Tor einen eigenen E4F-Demoblock haben, am liebsten mit großem Lautsprecherwagen, E4F-Banner, Redebeiträgen und DJ. Das war dann alles recht kurzfristig und wir haben fix die Aufgaben im soulbottles-Team verteilt. Meine Aufgabe war es den Lauti, das Soundsystem und einen passenden Aggregator zu besorgen. Und naja … drei Tage vor dem Klimastreik hatten wir immer noch keinen passenden Aggregator – bei allen Verleihdiensten war das Modell aus, weil natürlich ziemlich viele Menschen in Berlin genau das für die Demo haben wollten. Ich hatte total Schiss, dass ich meine erste größere Aufgabe im Praktikum versemmel, wir nicht auf die Klimademo können und meine Kolleg*innen mich dann richtig kacke finden. Unsere Rettung war übrigens der DJ, der kannte natürlich jemanden der uns weiterhelfen konnte. Was ich daraus gelernt hab? Naja zuerst Mal, dass man solche Sachen echt frühzeitig planen sollte. Aber auch, dass man solche Projekte nicht absagen sollte, wenn es mit der frühzeitigen Planung mal nicht funktioniert. Denn es finden sich immer Wege und es hat sich mehr als gelohnt: Allein in Berlin waren wir mehr 270.000 Menschen auf der Straße und haben ein klares Signal an die Bundesregierung gesendet: Die Wirtschaft braucht einen nachhaltigen Wandel! - Eva 

 

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Wie ihr seht, bei jungen Unternehmen läuft bei weitem nicht alles glatt. Und das ist auch gut so, dadurch lernt man nämlich jede Menge und kann seinen Kolleg*innen immer witzige Stories erzählen. Und bei all den Sachen, die schief laufen können ist nur eines wichtig: Sich nicht entmutigen lassen, sondern beim nächsten Mal mit mehr Wissen weitermachen.